Häusliche Zahn- und Mundpflege ist wichtig, aber oft nicht ausreichend für eine gute Zahnvorsorge und Mundgesundheit.
Kinder und Erwachsene putzen ihre Zähne zwar mehrmals täglich, aber hinsichtlich der erreichten Sauberkeit nach dem Putzen bleiben die Ergebnisse nachweislich hinter dem Wünschenswerten zurück. Ein Forscherteam der Universität Gießen hat in zwei aktuellen Studien herausgefunden, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene beim Zahnputzverhalten die Innenflächen der Zähne zu kurz putzen. Sie verfallen oft auf den Innen- und Außenflächen ins Schrubben, anstatt sie außen mit kreisenden und innen mit vertikalen Bewegungen zu reinigen.
Schrubbende Bewegungen sollten den Kauflächen vorbehalten bleiben. An rund Zweidrittel der Messstellen im Mund war so bei den Studienteilnehmern nach dem Putzen weiter Plaque zu finden. Plaque oder bakterieller Zahnbelag kann zu Karies und Parodontitis führen.
Eine gute häusliche Zahn- und Mundpflege beugt Zahnverlust vor
In einer elfjährigen Beobachtungsstudie untersuchten Forscher der Universität Greifswald den Zusammenhang zwischen der Benutzung einer elektrischen Zahnbürste und Parodontitis, Karies und Anzahl der vorhandenen Zähne. Dabei zeigte sich, dass das elektrische Zähneputzen mit weniger Taschen und weniger Verlust am Zahnhalteapparat verbunden war. Es gab sich ein um 21 Prozent geringerer Zuwachs an der Zahntaschentiefe und an Substanzverlust im Zahnfleischhalteapparat.
Insgesamt hatten Anwender von elektrischen Zahnbürsten in der Beobachtungszeit 20 Prozent weniger Zahnverlust als Anwender von manuellen Zahnbürsten. Daneben hat Zahnpasta auf die Zahnvorsorge einen großen Einfluss. Sie säubert die Zähne, schützt sie vor Karies und pflegt den Mundraum. Kinder benötigen aber eine Zahncreme, deren Fluoridgehalt deutlich geringer ist als bei den Produkten für Erwachsene.
Darum ist die fachgerechte Prophylaxe wichtig für eine gute Zahnvorsorge
Die professionelle Zahnprophylaxe unterstützt und ergänzt die Zahnpflege zu Hause und sichert die Mundgesundheit. Der Zahnarzt kann bei der Vorsorgeuntersuchung, die von den meisten deutschen Krankenkassen zweimal im Jahr empfohlenen wird, erste Anzeichen von unerwünschten Veränderungen im Mund feststellen und wenn nötig Karies und andere Erkrankungen des Zahnbettes beheben.
Bei der professionellen Zahnreinigung in der Zahnarzt-Praxis werden nach gründlicher Untersuchung der Mundhöhle und der Zähne, vorhandene bakterielle Ablagerungen auf den Zahnoberflächen, in den Zahnzwischenräumen und in den Zahnfleischtaschen sowie krankhafte Veränderungen des Zahnfleisches erfasst, für den Behandler sichtbar gemacht, und anschließend mit modernsten Geräten und speziellen Instrumenten beseitigt.
Bei Kindern stehen Fissuren im Fokus der Prophylaxe
Fissuren (lat. fissura) sind Grübchen, Spalten oder Furchen auf den Kauflächen der Backenzähne, wo sich die Mundbakterien schnell am Zahn festsetzen und Karies verursachen können. Durch eine Versiegelung der Fissuren im Rahmen der Zahnvorsorge wird dies verhindert. Forschungsergebnisse belegen, dass diese im Kindes- und Jugendalter durchgeführte präventive Maßnahme sogar bis ins junge Erwachsenenalter positive Auswirkungen auf die Zahn- und Mundgesundheit hat.
Die Behandlung besteht in der sog. Versiegelung der Fissuren, wobei ein dafür geeigneter Kunststoff auf die entsprechenden Grübchen oder Furchen aufgetragen wird. Dadurch werden diese Stellen vor dem Eindringen von Bakterien und damit vor der Entstehung von Karies geschützt. Diese Behandlung wird in Deutschland bei Kindern und Jugendlichen von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.
Sprechen Sie uns gerne darauf an. Neben der Prophylaxe für Erwachsene bieten unsere ausgebildeten Mitarbeiter*innen auch ein spezielles Vorsorgeprogramm für Kinder und Jugendliche an. In einem solchen Umfeld lernen Ihre Kinder professionell, wie sie schon im frühen Alter die Zähne gesund erhalten.