Beim Zahnarzt zu sitzen und auf seine Behandlung zu warten, ist für viele Patienten schon eine angespannte Situation. Dann kommt der Zahnarzt, und schaut sich die Situation im Mundraum an, und spricht mit der Assistentin oder dem Assistenten über das, was er sieht, über die Diagnose und Sie verstehen nur Bahnhof. Ist Ihnen das schon mal passiert? Wir glauben, dass aufgeklärte Patienten, die verstehen, was geplant ist, die besseren Patienten sind. Daher hier die Erklärung einiger, häufig verwendeter Fachbegriffe:
Professionelle Zahnreinigung ( PZR):
Verfahren zur effektiven Entfernung von Ablagerungen und bakteriellen Belägen im Bereich der Zahn- und Wurzeloberflächen. Die intensive Spezialreinigung senkt das Risiko für Diabetes, Erkrankungen von Magen-Darmtrakt, Lunge und Herz-Kreislaufsystem. Zudem reduziert das Verfahren die Wahrscheinlichkeit für Karies, Parodontitis, chronische Entzündungen, Früh- und Fehlgeburten, Tumore im Mundraum, sowie Kopf-Hals-Karzinome. Eine PZR minimiert die Wahrscheinlichkeit für Tumore im Bereich von Verdauungstrakt, Brust, Bauchspeicheldrüse, Lunge und Prostata. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass die Zähne optisch aufgehellt werden, da anhaftende Verfärbungen an den Zähnen bei dieser Reinigung entfernt werden.
Oraler Biofilm:
Der orale Biofilm besteht aus Keimen und Bakterien. Eine diesbezügliche Sonderstellung nehmen spezielle P.-gingivals-Stämme ein. Sie fördern Parodontitis und befeuern chronische Entzündungen. Die Bakterien unterdrücken Tumor-Suppressor-Gene, machen Gene instabil und steigern das Tumorrisiko. Entsprechend ist eine Verringerung des oralen Biofilms mittels PZR an ein hohes Gesundheitspotential gebunden.
Häusliche Mundhygiene:
Eine optimale tägliche Mundhygiene zu Hause dient als Basis für eine erstklassige Zahn-und Mundgesundheit. Grundlage hierfür ist der zielgerichtete Einsatz von Zahnseide, Zahnbürste und Zahnzwischenraumbürste. Bei Bedarf ergänzen Zungenreiniger und fluoridhaltige Präparate die häusliche Mundhygiene.
Mundhygienesituation:
Eine diesbezügliche Bewertung fußt auf einer akkuraten Untersuchung von Mundhöhle und Zahnsystem. In diesem Zusammenhang analysiert der Zahnarzt Existenz, Art und Umfang etwaiger Beläge und erfasst eventuelle Blutungen des Zahnfleisches.
Plaque:
Darunter versteht man weiche Ablagerungen, die sich im Bereich von Zahnflächen und zugänglichen Wurzeloberflächen finden und aus oralen Bakterien bestehen. Plaque ist verantwortlich für lokale Entzündungen und die Entstehung von Karies.
Zahnstein:
Harte Ablagerungen auf Wurzelober- und Zahnflächen
Frühkindliche Karies:
chronische Erkrankung von Kleinkindern
Frühkindliche Prophylaxe gegen Karies:
Regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen nach dem Durchbruch des ersten Milchzahns. Ab diesem Zeitpunkt sollten Eltern oder Bezugspersonen zweimal pro Tag den Zahn/ die Zähne des jeweiligen Kindes putzen. Ab einem Lebensalter in Höhe von 2 Jahren ist das Kind zu einer eigenverantwortlichen Zahnpflege zu animieren. Sinnvoll ist zudem eine kauaktive Ernährung, die die Speichelbildung und Neutralisation kariesfördernder oraler Bakterien anregt. Hierfür eignen sich wahlweise rohes Gemüse, Vollkornprodukte und unverarbeitetes Obst.
Fissurenversiegelung:
Verfahren aus dem Segment Zahnmedizin zur zielgerichteten Versiegelung der Fissuren. Somit wird das Risiko für Karies senkt. Intention einer Fissurenversiegelung ist es, die tiefen Rillen auf der Kaufläche der Backenzähne mit Hilfe spezieller Materialien zuverlässig zu verschließen. Auf diese Weise lässt sich das Eindringen von kariesfördernden Bakterien in die Fissuren zielgerichtet verhindern. Das Verfahren beugt demnach der Entstehung von Fissurenkaries entgegen. Versiegelungen halten durchschnittlich 7 bis 10 Jahre.
Fissuren: Rillen, Vertiefungen und Furchen, die die Kauflächen durchziehen. Sie bieten optimale Lebensbedingungen für Bakterien und sind besonders anfällig für Karies.
Versiegelungsmaterialien:
Materialien, die im Rahmen von Fissurenversiegelungen Anwendung finden und die Kariesanfälligkeit von Kauflächen reduzieren. In der Regel kommen in diesem Kontext innovative, nebenwirkungsarme und nutzerfreundliche Kunststoffe auf Basis von Fluorid oder Dimethacryl zum Einsatz.
Weisheitszahn:
Backenzahn, der im direkten Vergleich mit den zwei weiteren Backenzähnen des menschlichen Gebisses verhältnismäßig weit hinten in der Mundhöhle lokalisiert ist. Seine Ausbildung erfolgt im Rahmen der Wachstumsphase, weshalb der menschliche Gesamtorganismus den Weisheitszahn zu einem späteren Zeitpunkt als die übrigen Zähne ausbildet. In der Regel ist die diesbezügliche Entwicklung im Erwachsenenalter final abgeschlossen.
Retinierter Weisheitszahn:
Der Fachbegriff steht in der Zahnmedizin für einen “ zurückgehaltenen“ Weisheitszahn, der einzelfallabhängig ganzheitlich oder teilweise in den Kiefer eingeschlossen ist. Die Krone eines entsprechenden Weisheitszahns übt anhaltend Druck auf benachbarte Backenzähne aus und schädigt deren Wurzeln sowie das Umgebungsgewebe. In derartigen Fällen ist eine operative Entfernung des Weisheitszahns durch den Zahnarzt zwingend erforderlich.
Damit möchten wir Ihnen einen kleinen Einblick über die Fachbegriffe in der Zahnmedizin geben. Denn es ist uns wichtig, dass unsere Patienten bei der Vorsorge, sowie bei einer Behandlung genau Bescheid wissen. Falls doch noch Fragen aufkommen, sind wir natürlich gerne bereit, Ihnen diese bei Ihrem Zahnarztbesuch zu beantworten.